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Bildung für Nachhaltige Entwicklung

Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ist DAS Bildungskonzept zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung weltweit. BNE ist ein Konzept, mit dem sowohl Informationen über Umwelt vermittelt als auch Menschen zur Anwendung dieser Informationen befähigt werden sollen.

BNE soll Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigen. Der Fokus wird auf die Entwicklung von Gestaltungskompetenz gelegt, d. h. die Fähigkeit, die Auswirkungen des eigenen Handelns zu reflektieren, Probleme nicht-nachhaltiger Entwicklung zu erkennen und Wissen über nachhaltige Entwicklung anzuwenden. Gestaltungskompetenz bedeutet im Kontext der Ökologischen Nachhaltigkeit, Umweltverantwortung zu übernehmen und in der Lage zu sein, sich selbst und die Gesellschaft zu verändern. BNE hat zum Ziel, nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen der Bildung zu verankern – von der frühkindlichen bis zur beruflichen Bildung, in der formalen, nicht-formalen und informellen Bildung sowie im Lebenslangen Lernen.

Dass Bildung ein entscheidender Faktor und eines der zentralen Handlungsfelder für nachhaltige Entwicklung ist, wurde im Jahr 1992 auf der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro im Aktionsprogramm der Agenda 21 anerkannt. In der danach folgenden UNESCO-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (2005 bis 2014) waren nationale Regierungen aufgefordert, Nachhaltigkeit in ihre Bildungssysteme und -strategien einzuführen. Im anschließenden UNESCO-Weltaktionsprogramm "Bildung für nachhaltige Entwicklung" wurde für den Zeitraum 2015-2019 der Fokus darauf gelegt, BNE noch stärker von der Idee in die Aktion zu bringen. Das Folgeprogramm wurde in Übereinstimmung mit der Agenda 2030 erarbeitet, in der Bildung als Voraussetzung betrachtet wird, um die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) zu erreichen.

Bis zum Jahr 2030 soll sichergestellt werden, „dass alle Lernenden die notwendigen Kenntnisse und Qualifikationen zur Förderung nachhaltiger Entwicklung erwerben, unter anderem durch Bildung für nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Lebensweisen, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung, eine Kultur des Friedens und der Gewaltlosigkeit, Weltbürgerschaft und die Wertschätzung kultureller Vielfalt und des Beitrags der Kultur zu nachhaltiger Entwicklung“ (Unterziel 4.7 der SDGs).

Dem SDG 4 ist auch Deutschland verpflichtet: In der Neuauflage von 2016 sowie in der überarbeiteten Version von 2021 der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie wird auf die besondere Aufgabe der BNE verwiesen, durch die ein wesentlicher Beitrag geleistet werden kann, Menschen die globalen Zusammenhänge einer nachhaltigen Entwicklung zu vermitteln.

In Deutschland wird das UNESCO-Folgeprogramm für die Umsetzung der BNE über 2019 hinaus im Rahmenprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen (BNE 2030)“ und durch den Rahmen des „Nationalen Aktionsplans Bildung für Nachhaltige Entwicklung" umgesetzt. Seit Januar 2023 läuft die BNE-Kampagne "Lernen. Handeln. Gemeinsam Zukunft gestalten. Bildung für nachhaltige Entwicklung" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und ihre Akteurinnen und Akteure noch sichtbarer machen will (bne-jetzt.de).

Das Konzept der Bildung für Nachhaltige Entwicklung kann auch für ESF-Programme und -Projekte eine gute Orientierung für die Umsetzung des Querschnittsthemas Ökologische Nachhaltigkeit bieten. Mit BNE liegt der Fokus darauf, erworbenes Wissen und Kompetenzen anzuwenden und in Aktion zu setzen. Anknüpfungspunkte für Ökologische Nachhaltigkeit bestehen im ESF Plus über Bildungs-Programme hinaus und Umweltthemen können im Querschnitt integriert werden.

Im ESF Plus soll in der Förderperiode 2021-2027 mit dem Programm „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden (NIB)" die nachhaltigkeitsorientierte Kompetenzentwicklung in der Berufsbildung gefördert werden.